Brettspiele
Wehrheims Schlachtreihen
Das in ganz Garetien beliebte Brettspiel gibt dem einfachen Bürger die Möglichkeit, das Geschick und die Strategien der ruhmreichen Offiziere des Reiches nachzuempfinden und als fiktiver Marschall das eigene Können unter Beweis zu stellen.
Das Spiel wird mit insgesamt 48 Spielsteinen in zwei unterschiedlichen Farben gespielt.
Mancherorts werden auch unterschiedliche Münzen als Spielsteine benutzt, die nach Abschluss des Spiels gleichzeitig dem Gewinner als Beute dienen können. Als Spielbrett eignet sich jede eben Fläche, auf die ein Rasternetz aus 12x12 Linien gezeichnet wird, so dass man oft auf manch einem Tavernentisch eingeritzte Rillen finden kann. Es finden sich mitunter auch Spielfelder mit nur 8x8 oder 10x10 Linien. Doch die zwölfgöttliche Zahl 12 ist bei weitem am beliebtesten.
Die Spielsteine werden je Farbe in zwei Reihe auf die Kreuzungspunkte der Linien verteilt, so dass sich nach dem Aufbauen zwei gegnerische Heere gegenüberstehen, die jeweils aus zwei, 12 Spielmarken breite, Schlachtreihen bestehen. Zwischen den beiden Heeren breitet sich die Wallstatt mit einer Tiefe von 8 freien Knotenpunkten aus.
Es wird nun abwechselnd jeweils ein Stein beliebig weit entlang einer freien Linien gezogen. Versperrt ein Stein die eigene Linie, so endet der Zug maximal vor diesem Stein. Sollte ein beliebiger Stein unmittelbar vor dem eigenen Spielstein liegen, so kann dieser übersprungen werden. Der Zug endet dann jedoch unmittelbar hinter dem übersprungenen Stein.
Solcherart Truppenbewegungen sind wichtig, um die gegnerischen Einheiten zu schlagen.
Das Schlagen erfolgt ähnlich den bekannten Taktiken auf den realen Schlachtfeldern, indem man gegnerische Steine in die Zange nimmt. Zieht man einen eigenen Stein so, dass ein gegnerischer Stein nach dem Zug zwischen zwei eigenen Steinen liegt, geht der gegnerische Stein als Verlust vom Feld – bzw. erhält
der Schlagende die Münze als Beute. Es kann auch vorkommen, dass man durch einen einzigen Zug gleich zwei oder gar drei gegnerische Steine schlägt, in dem man zwischen gegnerische Steine zieht, die ihrerseits wiederum bereits durch positionierte eigene Steine flankiert waren.
Während des Spiels können sich Konstellationen ergeben, in denen manche Steine nur noch zum Schutz anderer dienen und deshalb nicht mehr angreifen können.
Diese Schlacht kann sich bei gleich erfahrenen Kontrahenten über mehrere Stunden erstrecken. Bisweilen kann es gar zu einer Pattsituation kommen. Doch oft zeichnet sich bereits nach nur wenigen Runden ab, wer als Sieger die Wallstatt verlassen wird.
(irdisch angelehnt an das antike Spiel Ludus Latrunculorum)
Das Belagerungsspiel
Das Belagerungsspiel ist sehr beliebt beim Adel des Königreiches. Doch auch unter Patrizierkreisen finden sich Anhänger dieser anregenden und kurzweiligen Unterhaltung. Es ist ein Spiel, in dem einer der beiden Kontrahenten versucht als Verteidiger einer fiktiven Burg mit nur zwei Spielsteinen, gegen eine anstürmende Übermacht zu bestehen. Diesem sehr rondrianischen Aspekt des Spiels ist es wohl zu verdanken, dass die diversen Spieltaktiken u.a. auch in den Lehrkanon manch einer Kriegerakademien aufgenommen wurden.
Auf dem Spielbrett,
das oft aus polierten Edelhölzern oder auch Marmor besteht und bisweilen mit kunstvollen Ornamenten und Fresken geschmückt ist, wird durch ein Liniennetz das Spielfeld in Form eines gleichmäßigen Kreuzes markiert, wobei jeder Kreuzbereich insgesamt 9 Knoten aufweist, die untereinander durch Linien verbunden sind. Dem Verteidiger (hier mit einem X markiert) steht zu Anfang nur der Bereich der eigenen Burg – also ein Arm des Kreuzes – zur Verfügung, um seine beiden Steine zu plazieren. Dem Belagere hingegen steht für seine insgesamt 24 Spielsteine (mit einem O markiert) die gesamte Fläche außerhalb der Burg zur Verfügung. Seine Steine stehen dicht an dicht neben und hintereinander.
Die Zugabfolge sieht vor, im Wechsel mit seinem Gegner einen eigenen Stein entlang den Spielfeldlinien von einem Linienknoten auf den nächsten zu ziehen, wobei nur der Burgverteidiger gegnerische Steine durch Überspringen schlagen kann. Dabei ist es ihm auch gestattet, seine Burg zu verlassen. Jedoch sollte dieser Schritt gut überlegt werden, da er sich damit in die Reihen des Angreifers wagt. Jener kann seinerseits lediglich versuchen durch seine schiere Übermacht die Steine des Belagerten so einzukeilen, dass diesem jede Möglichkeit zur eigenen Bewegung genommen wird. Sobald der Verteidiger solcherart bezwungen ist, hat er verloren und muss sich den anstürmenden Belagerern ergeben. Sollte es dem Verteidiger hingegen gelingen, die anstürmenden Belagerer derart zu dezimieren, dass es jenen nicht mehr möglich ist, die beiden Verteidiger zu umzingeln, gewinnt die Burgbesatzung das Belagerungsspiel.
(irdisch angelehnt an eine mittelalterliche Variante eines Alquerque-Spiels)