Geschichten:Von der Zucht und Haltung von Rindviechern - Das Kälbchen und sein Hirte

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Tagebucheintrag der Baronin von Wasserburg, Korhilda von Sturmfels, Wandleth Travia 1047 BF

Nach langer Zeit hat es mich wieder an den Schlunder Grafenhof gezogen. Von Wasserburg aus ist es nur noch ein kleines Stück bis in die alte Heimat, den Raschtulswall immer im Blick.

Mein Herz war hocherfreut, meinen Vater wieder zutreffen. Er hat doch mittlerweile ein gesegnetes Alter erreicht, ich muss es mir unbedingt vornehmen, ihn öfter zu besuchen. Wer weiß wann die Schwingen Golgaris ihn hinfort nehmen werden.

Mein Schwager Parinor konnte ich leider nicht mehr antreffen. Für mich immer noch unverständlich, wie das mit der Familie Hartweil in der Fehde passieren konnte. Ich muss ihn unbedingt besuchen, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Doch ich zögere. Ich spüre immer den Schmerz meiner gestorbenen Schwester und ihrer Kinder, wenn ich ihn ansehe. Dennoch werde ich mir vornehmen ihn auf seinem Junkersgut Feldrungen zu besuchen. Ich sollte Leuandra mitnehmen, auch wenn sie mit ihrer Familie hadert, ist ihr Onkel der einzige lebende Verwandte.

Firunian und Klein-Leobrecht, meine kleinen süßen Enkel, sind zu wackeren Jünglingen geworden. Klein-Leobrecht scheint glücklich zu sein, viel Zeit mit den Zwergen verbringen zu können, während Firunian sicher, wenn er erwachsen ist, ein guter Ritter werden wird. Dazu muss er sein Temperament nur zügeln. Vielleicht helfen Firunian dabei seine Ausflüge mit der gräflichen Jagdmeisterin. Die Ifirngeweihte ist doch ruhigerer Natur. Er ähnelt da sehr seinem Vater.

Mein eigentliches Anliegen am Hofe galt jedoch Ruben, dem Viehwiesener Spross. Wolfaran hat sich bereit erklärt, Ruben in seiner Ausbildung zu unterstützen. Durch seine Aufgabe am Großfürstenhof wird er sicher kaum Zeit dafür finden.

Auch wenn ich mich nicht in die Angelegenheiten des Hauses Ochs einmischen möchte, bleibt mir zurzeit nichts anderes übrig. Ich kann nicht anders, ich muss meinen Gatten unterstützten, so gut es in meiner Macht steht. So traf ich auf meinen ehemaligen Knappen Helmar. Nach dem Tode meiner Mutter folgte er seiner Großmutter als Zeugmeister am Grafenhof. Er hat sich wirklich gut entwickelt. Ein Hartwaldener durch und durch. Er ist meiner Bitte nachgekommen und wird den jungen Viehwiesener Erben unter seine Obhut nehmen. Helmar ist ein sehr versierter Verwalter und kennt sich im Schlund aus. Dazu hat er in seiner Pagenzeit bei Giselda von Ochs einen Einblick in die Begehrlichkeiten des Hauses Ochs erhalten. Ich werde als die Mittlerin zwischen ihm und Leobrecht fungieren.

In der Hoffnung Ruben zu formen und auszubilden, so dass er die auf ihn zukommenden Aufgaben meistern kann.