Geschichten:Zwischen Speis und Trank

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In der Küche von Schloss Rossgarten am Hof der Barone von Wasserburg, Boron 1047 BF

"Gemma, hast du das Wildschwein dabei?“ In der Küche des Wasserburger Baronshofs herrschte reges Treiben. Der Duft von frisch zubereiteter Biersuppe und Gewürzen hing in der Luft, als der erfahrene Koch Ulfried geschäftig zwischen den Töpfen und Pfannen jonglierte.

Gemma, die Metzgerin, hatte ein Stück mitgebracht, und nun zerwirkte sie es mit geübten Händen. "Natürlich, Ulfried. Hier ist es, das prächtigste Stück. Aber sag, wie steht es um unsere Baronin? Sie sah wahrlich nicht gut aus, recht ausgemergelt."

Ulfried seufzte. “ Ach, Gemma, ich bekomme es ja nur am Rande mit. Es ist nicht leicht für sie. Die Schuldenlast drückt schwer auf ihren Schultern. Sie hat viele schlaflose Nächte hinter sich, erzählen sich die Bediensteten am Hofe."

Die Metzgerin trennte die Filets von der Unterseite des Rückens ab. „Feine Medaillons werden das geben. Ich hoffe sehr, dass sie die Baronie entschulden kann und Baronin verbleibt. Sie ist so eine nette Frau.“

“Ein wahrhaft königliches Stück Fleisch, Gemma”, bemerkte Ulfried, während er einen Blick auf das saftige Filet warf. “Die Baronin Korhilda wird sich darüber freuen. Ich hörte, dass sie heute Besuch bekommen hat. Ihre Schwiegertochter mitsamt einiger Enkel ist vor Ort. Ich denke Semmelknödel und Rotkraut werde ich dazu bereiten.”

Gemma schmatze. „Hm wie lecker. Da wird sicher noch etwas für uns übrigbleiben. Die blonde junge Frau meinst Du, die mit der Kutsche und den drei kleinen Kindern angereist ist? Sie hatte eine schwere Truhe bei sich – aus der es klimperte, sagte die Gardistin Sibilla.“

Rowan der Hausdiener scharwenzelte währenddessen in die Küche und stibitzte etwas vom locker fluffigen Nusskuchen. „sche hot Gerd dabe.“

„Was ist mit Gerd? Rowan, iss erstmal zu Ende bevor Du spricht.“, warf Gemma ein.

Der Diener kaute auf. „Wieder vorzüglich Ulfried. Ich liebe den süßen Zuckerguss. Nicht Gerd, Geld meine ich. Die blonde Frau hat Dukaten mitgebracht. Erntegewinne aus Bärenau, oder so ähnlich.“

Der Koch mischte noch etwas Zuckerguss an und richtete den Schaden den Rowan dem Kuchen angerichtet hatte „Begrapsch nicht immer meine Süßspeisen, sonst muss ich Gemma noch das Metzgerbeil wegnehmen und ihn verteidigen. Es bleibt genug für uns über, nachdem die edlen Herrschaften gespeist haben. Und was passiert mit dem Gold?“

Rowan strich noch ein wenig der zuckersüßen Glasur vom Tisch. „Lecker und sei nicht immer so biestig. Dafür bekommst Du von mir auch Informationen aus dem Schloss. Damit sollen wohl die Schulden bei den Diamantschädelreitern getilgt werden. Die Baronin wollte es erst nicht annehmen, aber Baronin Iralda sagte „Wir sind eine Familie und nur gemeinsam schaffen wir das“. Unsere Baronin wollte dennoch erst nicht, aber ihre Schwiegertochter hat nicht lockergelassen. „Für Trisdhan“ waren die letzten Worte, die dann auch unsere Hilda überzeugt hatten.“

Gemma nickte zufrieden. „Sehr gut, wir möchten doch unsere Baronin behalten. Ugdalf, hast Du Dir schon Gedanken gemacht, was Du zur bevorstehenden Hochzeit des jungen Ochsen mit der aranischen Baroness kredenzt?“

Ulfried rieb sich die Hände. “Der Reichsvogt Leobrecht von Ochs hat bereits Anweisungen gegeben, welche Gerichte er sich für die Vermählung wünscht. Es wird ein Festmahl werden, ich bin ein wenig überfordert, Gemma. Ein Küchenmeister wäre jetzt wirklich hilfreich. Aber ich freue mich auf die Aufgabe. Es ist nicht oft, dass wir die Gelegenheit haben, ein solches Festessen zu zaubern. Von Burg Ox bekommen wir wohl Viehwiesener Fleckvieh aus der Zucht des dortigen Barons geliefert, wetz schonmal deine Messer, Gemma.”

Der Koch ging zur Speisekammer und kramte ein kleines Fässchen hervor. „Wandlether Wiesenschösschen, wurde gestern vom Bierkutscher hergebracht. Rowan, hole bitte ein paar Humpen, dass muss vor gekostet werden.“



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Baronie Wasserburg.svg   Wappen Freiherrlich Rosshang.svg  
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Autor: Treumunde