Phex-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen
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== Die Kirche in der Region == | == Die Kirche in der Region == | ||
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Obgleich die Gemeinschaft der Phexgläubigen bekanntermaßen eine unvergleichbare Vielfalt an Glaubensrichtungen vorzuweisen hat, nimmt die Bruderschaft der Mondschatten in Garetien eine Sonderrolle ein. Da es ohnehin schwer fällt, von einer einheitlichen Kirche des Phex zu sprechen – zu sehr steht die individuelle Eigenständigkeit jedes einzelnen Tempels im Vordergrund – verwundert es um so mehr, dass es in Garetien offensichtlich eine einheitliche geistige Strömung unter den Dienern des listigen Gottes zu geben scheint. | Obgleich die Gemeinschaft der Phexgläubigen bekanntermaßen eine unvergleichbare Vielfalt an Glaubensrichtungen vorzuweisen hat, nimmt die Bruderschaft der Mondschatten in Garetien eine Sonderrolle ein. Da es ohnehin schwer fällt, von einer einheitlichen Kirche des Phex zu sprechen – zu sehr steht die individuelle Eigenständigkeit jedes einzelnen Tempels im Vordergrund – verwundert es um so mehr, dass es in Garetien offensichtlich eine einheitliche geistige Strömung unter den Dienern des listigen Gottes zu geben scheint. | ||
„Die garetische Kirche des Phex ist eine ordentliche Institution.“ Mit diesen knappen Worten charakterisierte der einstige Vogtvikar Alrik Fuchsfell zu Gareth das Selbstverständnis der garetischen Phexjünger. Dieses Selbstbewußtsein rührt in nicht unerheblichem Maße daher, dass die Kirche des Phex unter besonderem Schutz des [[Haus Gareth|Hauses Gareth]] steht. Das Haus derer von Gareth, und mit ihm das gesamte Königreich Garetien, ist seit je her den Lehren und Anliegen des Fuchses verbunden, nicht zu letzt das Wappentier spricht hier eine eindeutige Sprache. Es erscheint, als profitierten Beide, sowohl Kirche, als auch das amtierende Herrscherhaus, von einer Jahrhunderte alten Übereinkunft. Diese (gegenseitige?) Protektion wird zwar öffentlich nicht bestätigt, ist aber dennoch ein offenes Geheimnis. Selbst die Praioskirche scheint sich trotz aller offensichtlichen Gegensätze mit der hiesigen, Kirche der Diebe und Gesetzesbrecher arrangiert zu haben. So ist es gerade in Garetien nicht verwunderlich, dass ein Geweihter des Phex auf den ersten Blick auch als solcher zu erkennen ist und somit den Respekt aller Zwölfgöttergläubigen genießt. Die Gemeinschaft der Sterne tritt in Garetien offen auf und versucht die Gläubigen, zu denen hier neben Kaufleuten auch oft einfache Handwerker und Bürger zählen, auf den rechten, phexgefälligen Weg zu führen. Viele Gemeinden der Mondschatten in den angrenzenden Provinzen des Kaiserreiches sehen es eher mit Argwohn, dass ihre Brüder und Schwestern in Garetien derartiges Verhalten an den Tag legen und damit eines der wichtigsten Sakramente der Kirche, die Heimlichkeit, zugunsten einer vermeintlich ungebührlichen Offenheit willentlich mißachten. Da, wo der nächtliche Zweig der Kirche Raub, Erpressung und Betrug predigt, finden die garetischen Füchse und Fähen in Spürsinn, Spitzeleien und Diplomatie Erfüllung. Doch auch tiefsinnige Spötteleien und satirische Anekdoten werden als heilige Handlung angesehen. | „Die garetische Kirche des Phex ist eine ordentliche Institution.“ Mit diesen knappen Worten charakterisierte der einstige Vogtvikar Alrik Fuchsfell zu Gareth das Selbstverständnis der garetischen Phexjünger. Dieses Selbstbewußtsein rührt in nicht unerheblichem Maße daher, dass die Kirche des Phex unter besonderem Schutz des [[Garetien:Haus Gareth|Hauses Gareth]] steht. Das Haus derer von Gareth, und mit ihm das gesamte Königreich Garetien, ist seit je her den Lehren und Anliegen des Fuchses verbunden, nicht zu letzt das Wappentier spricht hier eine eindeutige Sprache. Es erscheint, als profitierten Beide, sowohl Kirche, als auch das amtierende Herrscherhaus, von einer Jahrhunderte alten Übereinkunft. Diese (gegenseitige?) Protektion wird zwar öffentlich nicht bestätigt, ist aber dennoch ein offenes Geheimnis. Selbst die Praioskirche scheint sich trotz aller offensichtlichen Gegensätze mit der hiesigen, Kirche der Diebe und Gesetzesbrecher arrangiert zu haben. So ist es gerade in Garetien nicht verwunderlich, dass ein Geweihter des Phex auf den ersten Blick auch als solcher zu erkennen ist und somit den Respekt aller Zwölfgöttergläubigen genießt. Die Gemeinschaft der Sterne tritt in Garetien offen auf und versucht die Gläubigen, zu denen hier neben Kaufleuten auch oft einfache Handwerker und Bürger zählen, auf den rechten, phexgefälligen Weg zu führen. Viele Gemeinden der Mondschatten in den angrenzenden Provinzen des Kaiserreiches sehen es eher mit Argwohn, dass ihre Brüder und Schwestern in Garetien derartiges Verhalten an den Tag legen und damit eines der wichtigsten Sakramente der Kirche, die Heimlichkeit, zugunsten einer vermeintlich ungebührlichen Offenheit willentlich mißachten. Da, wo der nächtliche Zweig der Kirche Raub, Erpressung und Betrug predigt, finden die garetischen Füchse und Fähen in Spürsinn, Spitzeleien und Diplomatie Erfüllung. Doch auch tiefsinnige Spötteleien und satirische Anekdoten werden als heilige Handlung angesehen. | ||
[[Bild:Portait Phex-Geweihter-schraffiert-1.jpg|left|thumb|Alrik Eschenwind, alias Vindoriel Wind in den Haaren, alias Barnhelm von Auenbach, ...]]„Brich nicht das Gesetz! Sondern nutze es in Deinem Sinne!“ ist eines der Grundgedanken dieser unorthodoxen Ausprägung. So bewegen sich die Phexjünger immer am Rande der Illegalität, ohne mit dem Gesetz und damit mit der Obrigkeit in unprofitablen Konflikt zu geraten. Diese Herausforderung, mit List und Raffinesse im Rahmen der gesellschaftlichen Regeln das Ziel zu erreichen, erscheint hierzulande phexgefällig und ist dem sakralen Akt eines kessen Diebeszuges gleichbedeutend. Daher ist es für einen hiesigen Phexjünger weit wichtiger, im Geiste behende und gewandt agieren zu können, als eine hohe körperliche Selbstbeherrschung und Fingerfertigkeit an den Tag zu legen. Als hohe Kunst gilt es, sein Gegenüber mit Beredsamkeit und Eloquenz dazu zu bringen, sich den vorgetragenen Ansichten und Absichten aus freien Stücken anzuschließen. So ist das Zitat eines redegewandten Phexjüngers mehr als nur eine spitze Zote, wenn es heißt: „Wollt Ihr nun meinen Worte glauben oder Euren Augen?“. | [[Bild:Portait Phex-Geweihter-schraffiert-1.jpg|left|thumb|Alrik Eschenwind, alias Vindoriel Wind in den Haaren, alias Barnhelm von Auenbach, ...]]„Brich nicht das Gesetz! Sondern nutze es in Deinem Sinne!“ ist eines der Grundgedanken dieser unorthodoxen Ausprägung. So bewegen sich die Phexjünger immer am Rande der Illegalität, ohne mit dem Gesetz und damit mit der Obrigkeit in unprofitablen Konflikt zu geraten. Diese Herausforderung, mit List und Raffinesse im Rahmen der gesellschaftlichen Regeln das Ziel zu erreichen, erscheint hierzulande phexgefällig und ist dem sakralen Akt eines kessen Diebeszuges gleichbedeutend. Daher ist es für einen hiesigen Phexjünger weit wichtiger, im Geiste behende und gewandt agieren zu können, als eine hohe körperliche Selbstbeherrschung und Fingerfertigkeit an den Tag zu legen. Als hohe Kunst gilt es, sein Gegenüber mit Beredsamkeit und Eloquenz dazu zu bringen, sich den vorgetragenen Ansichten und Absichten aus freien Stücken anzuschließen. So ist das Zitat eines redegewandten Phexjüngers mehr als nur eine spitze Zote, wenn es heißt: „Wollt Ihr nun meinen Worte glauben oder Euren Augen?“. | ||
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Es ist nicht weiter verwunderlich, dass sich in Garetien ein eigenständiger liturgischer Kanon entwickelt hat, der sich in vielen Aspekten mitunter stark von den Hauptlehren der Kirche unterscheidet – so weit man dies mit den im Geheimen operierenden Phexgemeinden überhaupt vergleichen kann. Ein wichtiger Grundgedanke des garetischen Phexkultes ist die Heiligkeit der drei Witze, als da wären Mutterwitz (Raffinesse und Esprit), Vorwitz (Neugier und Abenteuerlust) und Aberwitz (Unsinn und Spaß). Diese drei Aspekte werden oft in Phextempeln, aber mitunter auch in bürgerlichen Anwesen, als Allegorien in Form dreier verspielter Elfen- oder Koboldgestalten, die von Schöngeistern auch als Putten bezeichnet werden, dargestellt. | Es ist nicht weiter verwunderlich, dass sich in Garetien ein eigenständiger liturgischer Kanon entwickelt hat, der sich in vielen Aspekten mitunter stark von den Hauptlehren der Kirche unterscheidet – so weit man dies mit den im Geheimen operierenden Phexgemeinden überhaupt vergleichen kann. Ein wichtiger Grundgedanke des garetischen Phexkultes ist die Heiligkeit der drei Witze, als da wären Mutterwitz (Raffinesse und Esprit), Vorwitz (Neugier und Abenteuerlust) und Aberwitz (Unsinn und Spaß). Diese drei Aspekte werden oft in Phextempeln, aber mitunter auch in bürgerlichen Anwesen, als Allegorien in Form dreier verspielter Elfen- oder Koboldgestalten, die von Schöngeistern auch als Putten bezeichnet werden, dargestellt. | ||
Eine gehörige Portion Findigkeit ist vonnöten, um ein wahres Meisterstück vollführen zu können, wie es der phexische Nationalheilige der garetischen Lande, Rakull aus [[Nebachot]], getan hatte. Jenem wird nachgesagt, alleine und ohne verpönte brachiale Gewalt den urzeitlichen Riesenlindwurm Korchtuxüngir besiegt und dessen Schatz gestohlen zu haben. Diesem Ideal eifern sowohl Glücksritter und Reisende als auch die hiesige Landjugend nach, die oft von ähnlichen tolldreisten Heldentaten träumen, von denen in unzähligen Geschichten und Moritaten berichtet wird. | Eine gehörige Portion Findigkeit ist vonnöten, um ein wahres Meisterstück vollführen zu können, wie es der phexische Nationalheilige der garetischen Lande, Rakull aus [[Perricum:Nebachot|Nebachot]], getan hatte. Jenem wird nachgesagt, alleine und ohne verpönte brachiale Gewalt den urzeitlichen Riesenlindwurm Korchtuxüngir besiegt und dessen Schatz gestohlen zu haben. Diesem Ideal eifern sowohl Glücksritter und Reisende als auch die hiesige Landjugend nach, die oft von ähnlichen tolldreisten Heldentaten träumen, von denen in unzähligen Geschichten und Moritaten berichtet wird. | ||
„Der phexgefällige Garetier begegnet dem Unbill des Lebens mit einem Lachen im Gesicht!“, so sehen es die recht zahlreichen Prediger, die versuchen, den Kaufleuten den Ernst der Entscheidungen zu erleichtern und den einfacheren Landleuten die Last der Sorgen und Nöte zu nehmen. Besagte Prediger zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass sie weit eher eine unterhaltsame Gaukelei beherrschen, als einen flinken Griff in anderer Leut‘s Geldkatze. Gerade durch eine mitreißende und zugleich verwirrende Jonglage versuchen die Mystiker unter den Geweihten einen meditativen Zugang zur alveranischen Erleuchtung und Erquickung zu finden. Mit diesem Aspekt des Freudeschenkens übernehmen die garetischen Phexjünger einen, wenn auch eher bürgerlich sittsamen, Teilaspekt der Schwesterkirche der Rahja, welche selber nie so recht Fuß fassen konnte im goldenen Herz des Reiches. | „Der phexgefällige Garetier begegnet dem Unbill des Lebens mit einem Lachen im Gesicht!“, so sehen es die recht zahlreichen Prediger, die versuchen, den Kaufleuten den Ernst der Entscheidungen zu erleichtern und den einfacheren Landleuten die Last der Sorgen und Nöte zu nehmen. Besagte Prediger zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass sie weit eher eine unterhaltsame Gaukelei beherrschen, als einen flinken Griff in anderer Leut‘s Geldkatze. Gerade durch eine mitreißende und zugleich verwirrende Jonglage versuchen die Mystiker unter den Geweihten einen meditativen Zugang zur alveranischen Erleuchtung und Erquickung zu finden. Mit diesem Aspekt des Freudeschenkens übernehmen die garetischen Phexjünger einen, wenn auch eher bürgerlich sittsamen, Teilaspekt der Schwesterkirche der Rahja, welche selber nie so recht Fuß fassen konnte im goldenen Herz des Reiches. | ||
Als sakrale Antithese wird von den Geweihten des Phex in Garetien vehement gegen jedwede Art von Hab- und Raffgier gewettert und diese Aspekte des niederhöllischen Antagonisten als zutiefst verdammungswürdig gebrandmarkt. Dieser Unart gilt die ungeteilte Aufmerksamkeit der Geweihtenschaft, steht sie doch ursächlich für Zerstörung und | Als sakrale Antithese wird von den Geweihten des Phex in Garetien vehement gegen jedwede Art von Hab- und Raffgier gewettert und diese Aspekte des niederhöllischen Antagonisten als zutiefst verdammungswürdig gebrandmarkt. Dieser Unart gilt die ungeteilte Aufmerksamkeit der Geweihtenschaft, steht sie doch ursächlich für Zerstörung und Chaos. So sehr die Geweihten versuchen, bei ihren Handlungen einen kühlen Kopf zu bewahren, so sehr geraten sie in Rage, wenn es gilt, Anhängern des dämonischen Verführers und gierigen Feilscher ihr unseliges Handwerk zu legen. | ||
All das in den vorangegangenen Worten gesagte darf natürlich nicht darüber hinweg täuschen, dass es auch in Garetien – insbesondere in den zahlreichen kleineren und größeren Städten – die altbekannten Beutelschneider, Fassadenkletterer und Hütchenspieler gibt, die dem unbedarften Tölpel das Geld aus der Tasche ziehen wollen. | All das in den vorangegangenen Worten gesagte darf natürlich nicht darüber hinweg täuschen, dass es auch in Garetien – insbesondere in den zahlreichen kleineren und größeren Städten – die altbekannten Beutelschneider, Fassadenkletterer und Hütchenspieler gibt, die dem unbedarften Tölpel das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Auch für diese Gläubigen gibt es in Garetien hier und dort den ein oder anderen Tempel in den Schatten.... | ||
== Garetische Heilige == | == Garetische Heilige == | ||
*[[Rakull | *[[Garetien:Rakull von Nebachot|Rakull von Nebachot]] | ||
== Predigten und Gleichnisse == | == Predigten und Gleichnisse == | ||
*[[Die Mär des wahren Wertes]] | *[[Geschichten:Die Mär des wahren Wertes|Die Mär des wahren Wertes]] | ||
*[[Die Suche nach dem Glück]] | *[[Geschichten:Die Suche nach dem Glück|Die Suche nach dem Glück]] | ||
*[[Über das rechte Maß]] | *[[Geschichten:Über das rechte Maß|Über das rechte Maß]] | ||
== | == Professionen == | ||
*[[Der Phex-Geweihte]] | |||
== Artefakte, Schätze und Kultgegenstände == | |||
*[[Garetien:Schwert Mondenglanz|Mondenglanz]] - Das Phex geweihte Schwert unter den [[Garetien:Alte Schwerter der Goldenen Au|Alten Schwertern der Goldenen Au]] | |||
== Heilige Orte == | == Heilige Orte == | ||
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== | ==Bekannte Anhänger== | ||
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{{Gruppierung Automatik}} | |||
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[[Kategorie:Kirchen der Zwölfgötter]] | [[Kategorie:Kirchen der Zwölfgötter]] |
Aktuelle Version vom 15. August 2024, 10:10 Uhr
Die Kirche in der Region
Mit List und Tücke – Die Phexkirche in Garetien
Obgleich die Gemeinschaft der Phexgläubigen bekanntermaßen eine unvergleichbare Vielfalt an Glaubensrichtungen vorzuweisen hat, nimmt die Bruderschaft der Mondschatten in Garetien eine Sonderrolle ein. Da es ohnehin schwer fällt, von einer einheitlichen Kirche des Phex zu sprechen – zu sehr steht die individuelle Eigenständigkeit jedes einzelnen Tempels im Vordergrund – verwundert es um so mehr, dass es in Garetien offensichtlich eine einheitliche geistige Strömung unter den Dienern des listigen Gottes zu geben scheint.
„Die garetische Kirche des Phex ist eine ordentliche Institution.“ Mit diesen knappen Worten charakterisierte der einstige Vogtvikar Alrik Fuchsfell zu Gareth das Selbstverständnis der garetischen Phexjünger. Dieses Selbstbewußtsein rührt in nicht unerheblichem Maße daher, dass die Kirche des Phex unter besonderem Schutz des Hauses Gareth steht. Das Haus derer von Gareth, und mit ihm das gesamte Königreich Garetien, ist seit je her den Lehren und Anliegen des Fuchses verbunden, nicht zu letzt das Wappentier spricht hier eine eindeutige Sprache. Es erscheint, als profitierten Beide, sowohl Kirche, als auch das amtierende Herrscherhaus, von einer Jahrhunderte alten Übereinkunft. Diese (gegenseitige?) Protektion wird zwar öffentlich nicht bestätigt, ist aber dennoch ein offenes Geheimnis. Selbst die Praioskirche scheint sich trotz aller offensichtlichen Gegensätze mit der hiesigen, Kirche der Diebe und Gesetzesbrecher arrangiert zu haben. So ist es gerade in Garetien nicht verwunderlich, dass ein Geweihter des Phex auf den ersten Blick auch als solcher zu erkennen ist und somit den Respekt aller Zwölfgöttergläubigen genießt. Die Gemeinschaft der Sterne tritt in Garetien offen auf und versucht die Gläubigen, zu denen hier neben Kaufleuten auch oft einfache Handwerker und Bürger zählen, auf den rechten, phexgefälligen Weg zu führen. Viele Gemeinden der Mondschatten in den angrenzenden Provinzen des Kaiserreiches sehen es eher mit Argwohn, dass ihre Brüder und Schwestern in Garetien derartiges Verhalten an den Tag legen und damit eines der wichtigsten Sakramente der Kirche, die Heimlichkeit, zugunsten einer vermeintlich ungebührlichen Offenheit willentlich mißachten. Da, wo der nächtliche Zweig der Kirche Raub, Erpressung und Betrug predigt, finden die garetischen Füchse und Fähen in Spürsinn, Spitzeleien und Diplomatie Erfüllung. Doch auch tiefsinnige Spötteleien und satirische Anekdoten werden als heilige Handlung angesehen.
„Brich nicht das Gesetz! Sondern nutze es in Deinem Sinne!“ ist eines der Grundgedanken dieser unorthodoxen Ausprägung. So bewegen sich die Phexjünger immer am Rande der Illegalität, ohne mit dem Gesetz und damit mit der Obrigkeit in unprofitablen Konflikt zu geraten. Diese Herausforderung, mit List und Raffinesse im Rahmen der gesellschaftlichen Regeln das Ziel zu erreichen, erscheint hierzulande phexgefällig und ist dem sakralen Akt eines kessen Diebeszuges gleichbedeutend. Daher ist es für einen hiesigen Phexjünger weit wichtiger, im Geiste behende und gewandt agieren zu können, als eine hohe körperliche Selbstbeherrschung und Fingerfertigkeit an den Tag zu legen. Als hohe Kunst gilt es, sein Gegenüber mit Beredsamkeit und Eloquenz dazu zu bringen, sich den vorgetragenen Ansichten und Absichten aus freien Stücken anzuschließen. So ist das Zitat eines redegewandten Phexjüngers mehr als nur eine spitze Zote, wenn es heißt: „Wollt Ihr nun meinen Worte glauben oder Euren Augen?“.
Regionale Besonderheiten
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass sich in Garetien ein eigenständiger liturgischer Kanon entwickelt hat, der sich in vielen Aspekten mitunter stark von den Hauptlehren der Kirche unterscheidet – so weit man dies mit den im Geheimen operierenden Phexgemeinden überhaupt vergleichen kann. Ein wichtiger Grundgedanke des garetischen Phexkultes ist die Heiligkeit der drei Witze, als da wären Mutterwitz (Raffinesse und Esprit), Vorwitz (Neugier und Abenteuerlust) und Aberwitz (Unsinn und Spaß). Diese drei Aspekte werden oft in Phextempeln, aber mitunter auch in bürgerlichen Anwesen, als Allegorien in Form dreier verspielter Elfen- oder Koboldgestalten, die von Schöngeistern auch als Putten bezeichnet werden, dargestellt. Eine gehörige Portion Findigkeit ist vonnöten, um ein wahres Meisterstück vollführen zu können, wie es der phexische Nationalheilige der garetischen Lande, Rakull aus Nebachot, getan hatte. Jenem wird nachgesagt, alleine und ohne verpönte brachiale Gewalt den urzeitlichen Riesenlindwurm Korchtuxüngir besiegt und dessen Schatz gestohlen zu haben. Diesem Ideal eifern sowohl Glücksritter und Reisende als auch die hiesige Landjugend nach, die oft von ähnlichen tolldreisten Heldentaten träumen, von denen in unzähligen Geschichten und Moritaten berichtet wird.
„Der phexgefällige Garetier begegnet dem Unbill des Lebens mit einem Lachen im Gesicht!“, so sehen es die recht zahlreichen Prediger, die versuchen, den Kaufleuten den Ernst der Entscheidungen zu erleichtern und den einfacheren Landleuten die Last der Sorgen und Nöte zu nehmen. Besagte Prediger zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass sie weit eher eine unterhaltsame Gaukelei beherrschen, als einen flinken Griff in anderer Leut‘s Geldkatze. Gerade durch eine mitreißende und zugleich verwirrende Jonglage versuchen die Mystiker unter den Geweihten einen meditativen Zugang zur alveranischen Erleuchtung und Erquickung zu finden. Mit diesem Aspekt des Freudeschenkens übernehmen die garetischen Phexjünger einen, wenn auch eher bürgerlich sittsamen, Teilaspekt der Schwesterkirche der Rahja, welche selber nie so recht Fuß fassen konnte im goldenen Herz des Reiches.
Als sakrale Antithese wird von den Geweihten des Phex in Garetien vehement gegen jedwede Art von Hab- und Raffgier gewettert und diese Aspekte des niederhöllischen Antagonisten als zutiefst verdammungswürdig gebrandmarkt. Dieser Unart gilt die ungeteilte Aufmerksamkeit der Geweihtenschaft, steht sie doch ursächlich für Zerstörung und Chaos. So sehr die Geweihten versuchen, bei ihren Handlungen einen kühlen Kopf zu bewahren, so sehr geraten sie in Rage, wenn es gilt, Anhängern des dämonischen Verführers und gierigen Feilscher ihr unseliges Handwerk zu legen.
All das in den vorangegangenen Worten gesagte darf natürlich nicht darüber hinweg täuschen, dass es auch in Garetien – insbesondere in den zahlreichen kleineren und größeren Städten – die altbekannten Beutelschneider, Fassadenkletterer und Hütchenspieler gibt, die dem unbedarften Tölpel das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Auch für diese Gläubigen gibt es in Garetien hier und dort den ein oder anderen Tempel in den Schatten....
Garetische Heilige
Predigten und Gleichnisse
Professionen
Artefakte, Schätze und Kultgegenstände
- Mondenglanz - Das Phex geweihte Schwert unter den Alten Schwertern der Goldenen Au
Heilige Orte
Bedeutende Tempel
- Phex-Tempel Sternenfall (Dorf Gräfenweiche)
- Tempel der Täuschung (Stadt Wasserburg)
- Tempel der funkelnden Sterne (Markt Wildengrund)
- Phextempel zu Uslenried (Stadt Uslenried)
- Rakulls-Sakrale zu Randersburg (Markt Randersburg)
- Haus der Klingenden Münze zu Perricum (Reichsstadt Perricum)
- Siegestempel (Kronvogtei Puleth)
- Phex-Tempel Selindes Hort (Markt Fuchswalden)
- Der Graue Basar (Markt Eslamskesh)
- Phex-Tempel des wandernden Schattens (Praiosburg)
- Tempel der Schatten (Markt Südquartier)
- Tempel von Handel und Wandel (Stadtteil Nardesheim)
- Tempel der Sterne (Stadtteil Villenviertel)
Bedeutende Klöster
Andere Tempel
Reichsstadt Alt-Gareth, Reichsstadt Perricum, Reichsstadt Eslamsgrund, Reichsstadt Hartsteen, Reichsstadt Hirschfurt, Stadt Luring, Stadt Vierok, Stadt Brendiltal, Stadt Steynebruk, Stadt Kaiserhain, Stadt Syrrenholt, Stadt Überdiebreite, Markt Randersburg, Tempel der Täuschung, Phex-Tempel Sternenfall, Tempel der funkelnden Sterne, Stadt Schwarztannen, Stadt Erlenstamm, Stadt Morganabad, Markt Worringen, Stadt Bugenhog, Stadt Leihenbutt, Markt Reichsgard, Stadt Rabensbrück, Markt Hirtenheim, Stadt Nym, Stadt Breitenbruck, Markt Südquartier, Markt Streitzensfeld, Markt Bodenstedt, Dorf Ebergau, Markt Mardramund, Markt Hirschpforten, Markt Menzelshall, Markt Altersbach, Dorf Stammherz, Dorf Fints, Dorf Rotfurt, Dorf Feshaven, Phex-Tempel Selindes Hort, Phex-Tempel des wandernden Schattens, Tempel der Sterne, Tempel von Handel und Wandel
Karte der Tempel und Klöster
Bekannte Anhänger
Balrik von Keres, Siegerain Amando Welferich von Bregelsaum-Berg, Ailyn Maitena von Streitzig, Cordovan von Keres, Venward von Rammelbast, Drego von Vairningen, Alderan von Bärenau, Salix von Hardenstatt, Albin von Binsböckel, Varena von Vairningen
Bedeutende Personen
Lebende Mitglieder
Wappen: Mitglied: |
Tochter Fuchs () |
Familie: Mitglied: |
Elea von Ruchin (30. Phe 977 BF) enge Vertraute und Zahlmeisterin des reisenden Kaiserhofes, unscheinbar aber einflussreich Baronin auf der Ritzewull (seit 1011 BF), Familienoberhaupt der Familie Ruchin (seit 1011 BF) |
Wappen: Mitglied: |
Fenya Isenhart (22. Tsa 885 BF) meisterliche Diebin und Informationsbeschafferin |
Familie: Mitglied: |
Phexian von Kieselholm (1. Phe 967 BF) rüstiger Greis Vogt von Kressenburg (1026 BF bis 1032 BF), Landvogt des Kressenburger Landes (seit 988 BF) |
Wappen: Mitglied: |
Roban Nando Elmenbarth (3. Pra 971 BF) Versinnbildlichung des messerscharfen Verstandes Tempelvorsteher des Nandus-Tempel Sankta Niobara zu Dornensee in Eslamsgrund (seit Anfang 11. Jhd. BF) |
Mitglied: |
Linara Fuxfell (15. Phe 988 BF) Vorsteherin im Tempel der Sterne (seit ) |
Wappen: Mitglied: |
Hillga Staubgeschwind (16. Ron 990 BF) agile, fast hibbelige Geweihter, sehr aufgeschlossen; schließt schnell Freundschaften |
Wappen: Mitglied: |
Irian Basleibur (20. Fir 991 BF) Nimmersatter und wettbewerbsvergnügter Phexgeweihter Tempelvorsteher des Grauen Basars zu Eslamskesh (seit 1025 BF) |
Wappen: Mitglied: |
Marveso Calloduri (15. Tsa 994 BF) völlig deplazierte Persönlichkeit im Schlund (fast wie ein Außerirdischer oder Zeitreisender) |
Wappen: Mitglied: |
Gidiane Koberhag (29. Pra 995 BF) |
Verstorbene Mitglieder
Familie: Mitglied: |
Brinwulf von Streitzig (28. Pra 570 BF-9. Fir 660 BF) Oberhaupt des jüngeren Hauses Streitzig (29. Fir 610 BF bis 9. Fir 660 BF) |
Familie: Mitglied: |
Coris von Streitzig (533 BF-610 BF) Baronin zu Uslenried (19. Ron 553 BF bis 600 BF) |
Familie: Mitglied: |
Alruna Nella von Aschenfeld (10. Jhd. BF-30. Hes 1022 BF) |
Wappen: Familie: Mitglied: |
Sinya Phexiane von Aschenfeld (14. Pra 995 BF-24. Pra 1040 BF) |
Familie: Mitglied: |
Abelmir von Krugelberge (21. Phe 974 BF-25. Phe 1043 BF) Kopf der Freunde der Kurtzweyl (1021 BF bis 1043 BF) |
Wappen: Mitglied: |
Amato Griffelspitz (1. Tsa 975 BF-15. Ing 1037 BF) geheime graue Eminenz der Stadt Höllenwall Vogt von Höllenwall (1010 BF bis 1022 BF), Stadtvogt der Stadt Höllenwall (1005 BF bis 1022 BF) |
Familie: Mitglied: |
Nanduriane von Eslamsgrund (28. Per 956 BF-16. Pra 1019 BF) |
Familie: Mitglied: |
Phexja von Streitzig (13. Rah 573 BF-28. Fir 635 BF) |
Familie: Mitglied: |
Eborian von Zolipantessa (8. Bor 960 BF-17. Ing 1043 BF) Dere zugewandter Vogtvikar von Brendiltal |
Familie: Mitglied: |
Korwyn von Kollberg (11. Phe 979 BF-Phe 1046 BF) |
Chronik
1. Phe 1028 BF:
Die alle neun Jahre stattfindende Phex-Wallfahrt führt 1028 BF nach Osenbrück und zu merkwürdigen Ereignissen im Reichsforst
6. Phe 1028 BF:
Die alle neun Götterläufe stattfindende Große Phex-Wallfahrt lässt den Adel Garetiens, Greifenfurts und Perricums zu einem märchenhaften Konvent in Osenbrück zusammenkommen.
21. Ing 1036 BF:
Beim Konkordat tauchen vermehrt Bruchstücke eines alten Reliefs auf.
22. Ing 1036 BF:
Im Konkordatsschluss zu St. Ancilla spricht sich der Adel für das Verbot der Nandus-Kirche aus
2. Bor 1037 BF:
Anaxios von Ochs lädt zahlreiche Gelehrte, Magier und Kleriker zu einem Treffen nach St. Ancilla ein um gemeinsam an den Bruchstücken des Korgonder Reliefs zu forschen.
1. Phe 1037 BF:
Die alle neun Götterläufe stattfindende Große Phexwallfahrt führt in den verschlafenen Marktflecken Mümmelmannshag am Feidewald
Briefspieltexte
1026 BF
Dunkle Schatten Zeit: 10. Eff 1026 BF / Autor(en): Uslenried |
1036 BF
Worte des Abschieds Konfrontation Zeit: 25. Phe 1036 BF am Mittag / Autor(en): Tahlmare |
1037 BF
Nandus ante portas Edorian von Weidenhoff wird zum Kloster St. Ancilla eskortiert Zeit: 2. Hes 1037 BF zur mittäglichen Praiosstunde / Autor(en): Bega |
Worte wie Feuer Amato Griffelspitz hält eine Brandrede gegen den Adel Zeit: 9. Hes 1037 BF zur mittäglichen Ingerimmstunde / Autor(en): Bega, Malepartus |
Sumus Adern Der Abt trifft sich mit der Schwarzmagierin um Informationen zu erhalten Zeit: 11. Hes 1037 BF zur mittäglichen Praiosstunde / Autor(en): Bega, VolkoV |
1040 BF
Zum Gewürzwein beim Torfgrafen Illustre Gäste gehen beim Torfgrafen ein und aus Zeit: 14. Fir 1040 BF / Autor(en): Bega |
Bitani - Und weiter nach Brauntal Gishelm trifft eine alte Bekannte Zeit: Mitte Ing 1040 BF 17:00:00 Uhr / Autor(en): Tahlmare |
1043 BF
Amselflug (Im Phex-Tempel & Auf der Jagd) Die Amseln besuchen ein weiteres Mal den Phex-Tempel und machen die Jagd unsicher Zeit: Ende Hes 1043 BF 11:30:00 Uhr / Autor(en): Bega, Amselhag |
1045 BF
Schweigen über Tsas Segen Ihrem Gatten will Ailsa den erneuten Segen Tsas verschweigen. Zeit: 3. Ron 1045 BF am Morgen / Autor(en): Orknase |
Leomars Boltanfreunde Auch Bernhelm von Zweifelfels und Caradan von Greifstein sehen sich als Nachfolger von Kronvogt Leomar Zeit: 5. Phe 1045 BF / Autor(en): Bega |
Kirchen der Zwölfgötter |
Kirchen und Kulte der Halbgötter |