Perricum:Markgrafschaft Perricum: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. März 2018, 16:07 Uhr
Die Markgrafschaft Perricum
“... Undt alsz brachdt Loss Surmu den letzdten tedlischen Stosz, alsz da war Wudt, Zorn, Trauer und Leidt umb Surmu im Stossdarselbst, wurdt die Wund blutend umb zu sinedt ein Widersinnt und ward fürderhinn ein Land der Gegensetz, wodt alles verschmelzedt und zu neum sinnet umb bis just zu sein ein Land wodt sich alles berühredt – Perricum, dem Nebachodt...” Zitat von Alrack al‘ Haszindt, aranischer Philosoph, 700 n. B.F.
”Seit die Mauern fielen(*), schläft etwas in den Tiefen dieses Landes. Es wartet darauf, erweckt zu werden. Und wehe uns allen, wenn es erwacht und niemanden findet, der es zu führen vermag.” Der Al'Haresh zu Rondrigan Paligan, während des Verbrüderungsfestes, Perricum/Gnitzenkuhl, 1026 BF.
(*)”Seit die Mauern Nebachots fielen”: gemeint ist das Jahr 872 v. BF.
(ST/BB)
Hofhaltung
Die Politik der Markgrafschaft wird durch den Hof auf Schloss Perringrund gelengt. Mehr zum Markgräflichen Hof: hier
Mächtegruppen
Hier eine Übersicht zu den einzelnen Mächtegruppen der Markgrafschaft
Die Markgrafschaft ab 1040 BF
Allgemein
Die Markgrafschaft Perricum existiert seit dem Ingerimm 1028 BF und in der jetzigen Form und Ausdehnung seit 1036 BF. Zuvor war sie als Greifung, Grafschaft und Edelgrafschaft stets ein direkter Teil Garetiens.
Erst durch die Umwälzungen im Jahr des Feuers und der Ochsenbluter Urkunde - die Ende 1028 BF gesiegelt wurde - erhielt sie ihre derzeitige Eigenständigkeit durch die Kaiserin. Welche Perricum zur Provinz erhob und um Teile der ehemaligen darpatischen Landgrafschaft Trollzacken erweiterte. 1036 BF wurde die Markgrafschaft noch um die Baronien Hengefeldt und Gorbingen ergänzt, da diese ohnehin - abgeschnitten von der Rabenmark - bereits von Perricum aus verwaltet wurden.
Auch wenn die Perricumer stolz auf ihre neu gewonnene Eigenständigkeit sind, so sind die Bande zur Mutter Garetien noch sehr stark. Egal ob Adeliger, Bürgerin oder Leibeigener, mit ureigenen Selbstverständnis sieht sich fast jeder Perricumer auch weiterhin als Teil der großgaretischen Lande. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl wird seit dem zeitweise Wiedererscheinen des Heiligtums des großgaretischen Gründungsmythos, dem Tempels der gerechten Herrschaft zu Korgond in Jahre 1040 BF, noch weiter verstärkt. Selbst in den ehemaligen darpatischen Gebieten der Trollzacken besinnt sich so manches Adelshaus seiner garetischen Wurzeln.
Und doch ist Perricum auch ein Schmelztiegel der Kulturen zwischen Garetien, dem ehemaligen Darpatien, Aranien und den Nebachoten, die hier einst von den Bosparanern bezwungen wurden.
Ein Schmelztiegel, der sich dennoch in drei unterschiedliche Regionen gliedern lässt - die Kulturlande südlich des Darpat, die Walllande an den Hängen des Raschtulswalls im Westen und die Zackenlande nördlich des Darpats, der sie alle vereint.
Denn eines ist Perricum ganz sicher - vielfältig in seiner kulturellen Eigenständigkeit.
Kulturlande
Die Lande südlich des Darpat sind die fruchtbarsten, bevölkerungsstärksten, materiell- wie kulturell reichsten und längst- und besterschlossensten Gebiete Perricums - weshalb sie auch selbstbewusst den Namen "Kulturlande" tragen. Ein Selbstverständnis, das sich im Alltagsleben aber auch in der Politik wiederspiegelt: Vom gut betuchten Bauern über die Reichsstädterin bis zu den Baronen.
Man blickt auf eine lange kulturelle Geschichte und Tradition zurück, die nicht erst mit den Bosparanern kam, aber mit ihnen ein Leben mit- aber vor allem nebeneinander einleitete. Hier begegnen sich seit über tausend Jahren die Hochkulturen der Bosparaner/Mittelreicher und der Tulamiden, doch der Stolz dieser Gruppen lässt die Region nur sehr langsam zusammenwachsen. Aber aus dieser (kulturellen) Vielfältigkeit beginnt man seine Kraft zu ziehen und eine gemeinsame, eigene Zukunft zu errichten, gemeinsam mit den Landen des Walls und der Zacken, auf dem starken Rückgrat der Vergangenheit errichtet. Auch wenn man sich den Bergregionen gegenüber überlegen fühlt in seiner Mondänität, die die Kulturlande, aber auch die Reichsstadt zur Schau stellen.
Dementsprechend wird der Glaube in erster Linie bestimmt durch die Lebenslust, Tatkraft und Milde der drei alveranischen Schwestern Peraine, Tsa und Rahja, dessen wichtiges großes Zentrum das Kloster Rashia'Hal/Rahjashall ist. Aber auch andere Kulte erfreuen sich in diesen kulturreichen Landen großer Beliebtheit. Als da wären, der zuletzt geschwächte Kult der Rondra, der Glaube an den hier weniger rauen Efferd am Darpat und an der Küste und der archaische Kor-Kult der Nebachoten.
All dies spiegelt sich auch in den Gesichtern der Einwohner, der Mode und der Architektur wieder, wo sich raulsch-mittelreichische und nebachotisch-tulamidische Einflüsse vermischen und beginnen, das Jahrhunderte lange Nebeneinander in eine gemeinsame Identität auf eine ganz eigene perricumsche Art umzuformen. Erlesene Materialien treffen auf teils verspielte, verzierte, sowie helle Bauten und Gewandungen, die hier nicht nur den Wohlhabendsten vergönnt sind.
Das Leben ist bedeutend einfacher und leichter als im Wall oder den Zacken und so bringen die Kulturlande viele recht aufgeschlossene, gebildete und lebensfrohe Charaktere hervor, seien es Krieger oder Ritter, Fischer, Bauern, Gläubige, Gelehrte oder gar Magier.
Man sieht sich als Tor zu anderen Welten, den man offen und neugierig gegenübersteht, auch wenn man sich gegenseitig den Erfolg neidet, wie es z.B. zwischen der Reichsstadt und dem Land der Fall ist.
Walllande
Das Leben in den Landen entlang des Raschtulswalls ist größtenteils schlicht, einsam und prägt den rauen, eigentümlichen Stolz, den sich die Bewohner mit ihren östlichen Nachbarn der Kulturlande teilen. Es verwundert also nicht, dass der Wallländer eine sehr eigensinnige Sicht auf die Dinge hat und handfeste und starke Götter - wie Ingerimm und Firun - hier besondere Verehrung erfahren, ebenso wie andere Giganten, deren Kinder und Gefolge - z.B. Riesen -, ja sogar die Berge selbst. Aber auch die von Härte geprägte Glaubenswelt der wilden Ferkinas hat hier auf die Menschen über die Jahrtausende abgefärbt. So ist es der Rahjasohn Levthan, der bei den trinkfesten und rauen Wallländern eine besondere Verehrung genießt. Man pflegt sehr vielfältige und eigene Auslegungen des 12-Götterglaubens. Denn auch Baum- und Elementargeister und Firuns Wilde Jagd prägen das Leben, die ganz eigentümliche Verehrungsformen hervor bringen - ebenso wie alte Ingra-, Kor-, Drachen-, Greifen- und schon erwähnte Levthan-Kulte.
Dabei sind die Wallländer auf ihre eigene Art so kultur- und traditionsstolz wie die Kulturländer und so rau und treu wie die Zackenländer, doch immer noch ein Stück näher an ihren Schlunder bzw. Garetischen Nachbarn, während sie den Urkräften des Walls mit Spitzhacke, Axt, Schwert, Speer oder Bogen trotzen.
Sie sind die Brücke zwischen den kulturreichen Landen im Osten und Süden, dem kargen Norden sowie dem garetischen Zentrum. Auch wenn ihre Felder und Weiden nur bescheidene Erträge liefern und die meisten von ihnen einfache Handwerker, Jägerinnen und Forst- oder Bergarbeiter sind, wissen sie um ihren Status.
So sind die Walllande eine sehr urtümliche Region, in denen die abgelegenen Dorfgemeinschaften die Mitte des Lebens vieler Menschen bilden. Äußerst misstrauisch und wortkarg zeigen sich die Bergbewohner gegenüber Fremden und es mag viel Zeit ins Land gehen, bis man ihr Vertrauen gewonnen hat. Die Schätze der Berge - Holz, Eisen, Kupfer, Sandstein, Granit, auch Marmor - sind die einzigen Reichtümer der Region, die man eifersüchtig vor diesen Fremden und den Wilden im Wall hütet. Außerhalb der Dorfgemeinschaften gilt ein Stück weit das Gesetz des Stärkeren, innerhalb ist man sehr verschworen, aber auch auf einander angewiesen.
Ein weiterer prägender Moment ist der ewige Kampf mit den Ferkinas und den Kreaturen des Walls. So bringen die Walllande sehr robuste KriegerInnen, HandwerkerInnen und JägerInnen hervor, die eine ganz eigene Spiritualität in Bezug auf Berge und Wälder mitbringen. Der tägliche Kampf ist erst verloren, wenn der Berg ruft, so ein gängiges Sprichwort. So schaut man ein wenig verächtlich auf die "verweichlichten" Kulturländer. Die kruden und offenherzigen Zackenländer hat man bisher kaum wahrgenommen, auch weil man hier viel mehr mit sich selbst und seinem täglichen Kampf beschäftigt ist und sich weniger solch abstrakten Dingen wie Politik widmet. Und so wie das Leben ist auch die Bauweise und Mode eher pragmatisch und funktionell.
Zackenlande
Unter diese Bezeichnung fallen die nördlich des Darpats gelegenen Baronien, die mit Ausnahme der Inseln der Efferdstränen entweder an den Ausläufern oder sogar im Zentralmassiv der Trollzacken liegen.
Viele dieser Lehen sind ob ihrer abseitigen Lage eher dünn besiedelt und daher weit weniger wohlhabend als die Baronien südlich des Flusses. Aufgrund des - bedingt durch die allgegenwärtigen Berge - oftmals rauen Klimas werden Landwirtschaft und Viehzucht meist nur für den Eigenbedarf betrieben. Lediglich die reichen Vorkommen an Erzen und Baugestein sorgen für nennenswerte Einkünfte, in den an Golf und Darpat grenzenden Lehen zudem auch der Fischfang und die Forstwirtschaft.
Der Glaube an die Göttin Travia steht vielerorts noch an erster Stelle; zum einen ein "Erbe" aus der Zeit, als diese Region Teil des Fürstentums Darpatien war, zum anderen aufgrund des Umstandes, dass man abseits der wenigen größeren Orte nur gemeinsam den Fährnissen der Berge und ihrer zumeist feindseligen Bewohner zu trotzen vermag. In den Küstendörfern genießt auch Efferd große Verehrung. Andernorts gewinnen nach Jahr des Feuers und Haffax-Invasion auch andere Götter immer mehr an Bedeutung.
Die Bewohner der jenseits des Darpats gelegenen Kulturlande betrachtet man in den Zackenlanden häufig als verweichlicht, da sie es ihrer Meinung nach an den Hängen der Trollzacken keine drei Tage aushalten würden und auch sonst das Wohlleben zu sehr zu schätzen wissen. Die Bürger der Reichsstadt Perricum gelten hingegen als dekadent und - seit der Haffax-Invasion - auch als wetterwendisch, die Metropole selbst als Sündenpfuhl (den man freilich dennoch zuweilen gerne besuchen würde).
(Autoren: BG, JC, MF, AB)
(Für die Beschreibung der Region vor 1040 BF siehe hier.)
Für den Durchreisenden Besucher
(ältere, nicht mehr ganz aktuelle Artikel als Überblick)
- Hügel und Berge in Perricum
- Weg und Steg in Perricum
- Wälder und Forste
- Für Fremde
- Die tulamidischen Volksstämme in Perricum und Nord-Aranien
- Truppen und Einheiten Perricums
- Die Pferdezucht Perricums
Waren und Wirtschaft der Region
Perricum ist ein reiches Land, das vorallem durch seine außerordentliche Bodengüte im Süden, die Nähe zur ehemaligen Kornkammer des Reiches macht es möglich, zu diesem Reichtum gelangt ist, doch auch die Bergregionen mit ihren Wäldern und Brüchen, sowie das Perlenmeer, über das auch viel Handel betrieben wird, tragen dazu bei.
Wichtige Wirtschaftsmomente:
- Ölmühlen, Papier und Mehlmühlen.
- Obsidian und Marmor (wenig, im Wall)
- Kupfer und Zinn (wenig, in den Bergregionen)
- Perlen (wenig, im Perlenmeer)
- Salz (Salzberge und Küste)
- Fisch und andere Meereserzeugnisse (wie Korallen)
- Sande, Gesteine, einfache Mineralien (sehr wenige Halbedelsteine)
- Allerhand Getreide, Früchte, Gemüse, Kräuter und Fleisch
- Nutztiere (Darpatrinder, Ziegen, Schafe etc.)
- Pferde (vorallem im Süden)
- verschiedene einfache bis Edle Holze
- Stoffe, Textilien
- Schiffsbedarf
- Emaille- und Zinngeschirr
- Produkte für und aus diesen Rohstoffen
- "Riesentränen" (äußerst selten, türkisfarbene Varietäten des Bernsteins, zu finden im Golf)
Und eine Schaugrafik zu den adligen Familien Perricums und der Verhältnissen: Familien Perricum ab 1040 (PDF) - (Ältere Version vor 1040 - Familien Perricum (PDF))
Schaugrafik zu den Machtverhältnissen der Perricumer Familien: Familien Perricum Macht ab 1040 (PDF) - (Ältere Version vor 1040 - Macht Familien (PDF))
Briefspiel in Perricum
Chronik
Zur Geschichte Perricums siehe hier.
Karte des Lehens